Nachhaltigkeit und Glaubwürdigkeit
Normen, Siegel und Zertifikate in der Eventbranche
Das Interesse in der Bevölkerung an Aspekten der Nachhaltigkeit steigt[1] und damit steigt das Interesse an Firmen und Dienstleistungen, die glaubwürdig kommunizieren können, dass sie nachhaltig handeln. Die Glaubwürdigkeit ist die Voraussetzung einer effektiven Kommunikation mit Kunden und Verbrauchern.[2] Wenn Veranstalter_innen, Dienstleister_innen und Selbstständige nachhaltige Events umsetzen und diese Art der Umsetzung auch nach außen transportieren wollen, steht ihnen eine Vielzahl an Gütesiegeln, Zertifikaten, Normen und Standards zur Verfügung, die bei der Kommunikation des Nachhaltigen Handelns und Wirtschaften helfen sollen. Diese Auszeichnungen und Nachweise sollen Übersichtlichkeit schaffen, sind jedoch durch die Diversität der ausstellenden und kontrollierenden Instanzen, Bundesämtern und EU-Normen in einer unübersichtlichen Masse wenig hilfreich.
Diese Arbeit versucht sich an einer Übersicht der Siegel, Zertifikate, Standards und Normen, die in der Eventbranche Anwendung finden können. Eine anfangs geplante Einschätzung der Glaubwürdigkeit und der Instanzen konnte leider nicht umgesetzt werden. Eine Betrachtung von verfügbarer Sekundärliteratur ist aufgelistet und dient der weiteren Recherche. Es bestehen zwischen den diversen Siegeln große Differenzen der betrachteten Ebenen und Aspekte, die für die unterschiedlichen Siegel herangezogen werden, sowie große Differenzen wie intensiv die unterschiedlichen Ebenen betrachtet werden.
Es wurde eine finale Darstellung als Homepage ausgewählt, die Veranstalter_innen und Dienstleister_innen direkt zur Verfügung gestellt wird und alle Quellen und Ressourcen offen darlegt, und somit die Recherchearbeit erleichtern soll und die nachhaltige Arbeit für Veranstaltungen erleichtern soll, denn
jedes Event ist für sich bereits ein Multiplikator für Botschaften, also auch für die immer bedeutsamer werdenden Aspekte der Nachhaltigen Entwicklung. Egal ob Nachhaltigkeit direkt thematisiert wird oder nicht – ist die Veranstaltung in ihrer Ausführung selbst nachhaltig ausgerichtet, so ist schon viel gewonnen [3]
In diesem Sinne hoffe ich, dass die vorliegende Arbeit, dabei hilft, eine Übersicht zu bekommen und gute und nachhaltige Arbeit für Veranstaltende erleichtert.
2 Vgl.: Lock, Irina (2016): Glaubwürdigkeit in der CSR-Kommunikation. Entwicklung eines legitimitätsbasierten Ansatzes. In: Publizistik, Vol. 61, No. 4, Seite 413 – 429, insb. S. 413
3 https://www.gut-cert.de/leistungen/nachhaltigkeitspruefungen/nachhaltiges-eventmanagement
Inhalte
Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement
Umweltmanagement
Berichterstattung
Freiwillige Kodexe
Beschaffung und Lieferketten
Standards und Normen
Siegelseiten
Fazit
Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement
ISO 20121
Norm für Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement
Die ISO 20121:2012 als internationaler Standard für Events und Unternehmen fokussiert sich auf die rechts in der Grafik aufgelisteten Schritte.[1] Durch diesen Standard wird versucht das Management System, die Dokumentation, die Aufteilung von Verantwortlichkeiten, das Aufsetzen von Zielen, das
Ressourcenmanagement und die Kommunikation von Veranstalter_innen und Veranstaltungen nachhaltig zu gestalten. Es sollen zu allen Punkten Überprüfungen und entsprechende Maßnahmen im Verlaufe der Zertifizierung stattfinden.
Zertifizierungen können über z.B. BSI[2] oder GUT-Cert[3] durchgeführt werden.
Die Ausgabestelle des Standards (International Organization for Standardization) und der aufwändig erscheinende Prozess helfen bei der Glaubwürdigkeit der ISO 20121. Gegen die Glaubwürdigkeit spricht die Zertifizierung schon zu Beginn des Prozesses, in dem es lediglich um die Erhebung des IST-Zustandes geht. Auch für kleine Veranstaltungen und Betriebe ist eine Zertifizierung möglich und Mitarbeitende können geschult werden.[4]
Hauptlinks:
1 https://www.iso.org/iso-20121-sustainable-events.html
https://www.iso.org/files/live/sites/isoorg/files/store/en/PUB100302.pdf
weitere Links:
2 https://www.bsigroup.com/de-DE/Nachhaltiges-Eventmanagement-nach-ISO-20121/
3 https://www.gut-cert.de/leistungen/nachhaltigkeitspruefungen/nachhaltiges-eventmanagement
4 https://greeneventshamburg.de/industriestandards/nachhaltiges-eventmanagement-nach-iso-20121/
Umweltmanagement
Siegel und Zertifikate des Umweltmanagements befassen sich weitestgehend mit der ökologischen Ebene der Nachhaltigkeit, finden aber dennoch einige Anwendung in der Eventbranche und werden daher hier auch mit betrachtet.
EMAS
(EG) 1221/2009 oder EMAS-Verordnung
EMAS ist eine Europäische Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 (EMAS-Verordnung), die sich auf eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung von Organisationen konzentriert. Die Qualitätssicherung des Systems regelt in Deutschland das Umweltauditgesetz (UAG). EMAS ist ein freiwilliges Instrument, die Registrierung eines Unternehmens ist aber mit verpflichtenden Anforderungen verbunden. Die Kernpunkte der EMAS-Verordnung sind die Schaffung und Anwendung von Umweltmanagementsystemen, eine systematische, objektive und regelmäßige Bewertung der Leistung dieser Umweltmanagementsysteme und die Information der Öffentlichkeit (Umwelterklärung) über die Umweltleistung. Die Überprüfung des Umweltmanagement-Systems und Validierung der Umwelterklärung erfolgt durch einen zugelassenen Umweltgutachter.
Hauptlink:
https://www.emas.de/rechtliches
weitere Links:
https://www.tuvsud.com/de-de/dienstleistungen/auditierung-und-zertifizierung/umwelt-und-nachhaltigkeit/emas,https://www.umweltpakt.bayern.de/management/recht/eu/94/emas-verordnung-eg-nr-12212009-eg-oeko-audit-verordnung
https://www.gesetze-im-internet.de/uag/UAG.pdf, https://lexparency.de/eu/EMAS-III/
https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2009:342:0001:0045:DE:PDF
ISO 14001
Norm für Umweltmanagementsystem
Die ISO 14011 (int. Norm ISO 14001:2004) ist eine Norm zum betrieblichen Umweltschutz und ist nicht so weitreichend in den Aspekten, wie die EMAS-Verordnung. Ziel dieser Norm ist es, dass Betriebe Rechtsvorschriften einhalten sowie negative Auswirkungen auf die Umwelt, z.B. in Form von Boden- oder Luftverschmutzung, minimieren. Außer-dem spielen auch die erfolgreiche Einführung und stetige Weiterentwicklung eines Um-weltmanagementsystems (UMS) eine erweiterte Rolle. Die stetige Weiterentwicklung wird wie bei EMAS nach der Methode Planen-Ausführen-Kontrollieren-Optimieren verbessert.
Hauptlink:
weitere Links:
https://umweltmanagement.me/umweltmanagement_iso_14001/
https://www.dekra.de/de/iso-14001-zertifizierung/
https://www.beuth.de/de/norm/din-en-iso-14001/236721041
ISO 14005
Norm für Umweltmanagementsystemfür KMUs
Die ISO 14005 ist eine auf kleinere und mittelständische Betriebe angepasste Umweltmanagementsystem Norm. Sie ist weniger umfangreich und dient der einfacheren Implementierung in kleineren Betrieben. Da die ISO 14005 sich schon auf die einführenden Prozesse bezieht, können die Leitlinien dieser Norm genutzt werden, um schrittweise eine ISO 14001 Norm zu erreichen.
Hauptlink:
weitere Links:
https://www.beuth.de/de/norm/din-en-iso-14005/301213664
https://www.qm-aktuell.de/iso-14005-umweltmanagement-fuer-kmu/
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/en-iso-14005-52406
https://www.managementnormen.de/de/umweltmanagement/normen
Berichterstattung
GRI
Global Reporting Initiative
GRI ist eine gemeinnützige Stiftung, die 1997 von CERES – einer gemeinnützigen US-amerikanischen Organisation – und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment Program, UNEP) gegründet wurde.
Die Global Reporting Initiative (GRI) ist unterstützend tätig für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Organisationen. Die GRI hat so einen Rahmen für Nachhaltigkeitsberichterstattung erarbeitet, der weltweit angewendet wird. Dieser Rahmen umfasst Prinzipien und Indikatoren, die Organisationen nutzen können, um ihre ökonomische, ökologische und soziale Leistung zu messen.
Hauptlink:
https://www.globalreporting.org
weitere Links:
https://www.iasplus.com/de/resources/sustainability/global-reporting-initiative-gri
Freiwillige Kodexe
Fairpflichtet
Nachhaltigkeitskodex der deutschen Veranstaltungswirtschaft
Fairpflichtet ist ein freiwilliger Nachhaltigkeitskodex der deutschen Veranstaltungswirtschaft.
Unterzeichner verpflichten sich, die ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen und den Umgang mit damit transparent öffentlich zu machen.
Hauptlink:
weitere Links:
https://www.fairpflichtet.de/leitmotive/
https://www.gcb.de/de/nachhaltigkeit/gcb/fairpflichtet/
Deutscher Nachhaltigkeitskodex
Kodex des Nachhaltigkeitsrates
Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein freiwilliger Kodex, der Richtlinien und Leistungsindikatoren festlegt und unterstützend herangezogen werden kann, um eine Nachhaltigkeitsberichterstattung in einem Unternehmen zu verfassen. So gelten die Richtlinien des DNK als international anwendungsfähiger Berichtsstandard, der es „ermöglicht einen niedrigschwelligen Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie den direkten Vergleich der unternehmerischen Verantwortung“[1] vorzunehmen. Unterzeichner bzw. Anwender des Kodexes verpflichten sich freiwillig, die mit dem Kodex verbundenen Werte und Richtlinien einzuhalten.[2]
Hauptlinks:
1 https://www.nachhaltigkeitsrat.de/projekte/deutscher-nachhaltigkeitskodex/
2 https://www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de
weitere Links:
https://www.nachhaltigkeitsrat.de/projekte/deutscher-nachhaltigkeitskodex/
https://nachhaltigkeitsbericht.vaude.com/gri/csr-standards/Deutscher-Nachhaltigkeitskodex.php
https://www.bsr.de/nachhaltigkeitskodex-22085.php
Beschaffung und Lieferketten
BME-Zertifizierung
Zertifizierung für nachhaltige Beschaffungsorganisation
Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik hat mit der BME-Zertifizierung für nachhaltige Beschaffungsorganisation eine privatwirtschaftliche Lösung initiiert, die sich mit Fokus auf Lieferketten und Beschaffung Mitgliedern des Verbandes bei der Kommunikation von nachhaltigem Handeln unterstützen will.
Hauptlink:
1 https://www.bme-nachhaltigkeit.de
weitere Links:
https://beschaffung-aktuell.industrie.de/einkauf/bme-fuehrt-erstmals-nachhaltigkeits-zertifikat-ein/
https://www.qz-online.de/a/news/bme-nachhaltigkeits-zertifikat-in-drei-s-302901
Ecovadis
Sustainability Rating
Evovadis ist eine international agierende, private Rating Agentur, die Indikatoren der nachhaltigen Entwicklung und des CSR-Management einfach bewerten will. Es ist fraglich, ob die beworbene vereinfachte Prüfung dennoch aussagekräftige Ergebnisse liefern kann. Ecovadis hat trotzdem einen hohen Widererkennungswert und mit über 100000 Firmen-Kunden weltweit eine große Reichweite.[1] Das Ecovadis Rating orientiert sich an der ISO26000, die sich auf die Themen Organisation, Menschenrechte, Arbeitspraktiken, Umwelt, Faire Betriebspraktiken, Verbraucherprobleme und Beteiligung und Entwicklung der Gemeinschaft konzentriert und auch 600 Empfehlungen ausspricht.
Hauptlink:
weitere Links:
https://www.presseportal.de/pm/164836/5375628
https://www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de/de-DE/Documents/PDFs/Sustainability-Code/Der_Deutsche_Nachhaltigkeitskodex_und_EcoVadis.aspx, https://dfge.de/ecovadis/
https://www.cht.com/nachhaltigkeit/ecovadis
2 https://11fach.de/ecovadis-die-alternative-zur-zertifizierung/
Standards und Normen
Cradle-to-Cradle
Cradle-to-Cradle-Certified Produktstandard
Der Cradle-to-Cradle-Certified-Produktstandard ist eine Zertifizierung, die vom Non-Profit-Institut Cradle To Cradle Products Innovation Institute in den USA vergeben wird. Bewertet werden Materialgesundheit, Kreislauffähigkeit, der (Einsatz) Erneuerbare Energien, ein Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser sowie Soziale Gerechtigkeit und bezieht sich auf den Cradle-to-Cradle-Ansatz einer durchgängigen und konsequenten Kreislaufwirtschaft.[1] Label-online.de hält dieses Siegel für besonders empfehlenswert, es bezieht sich allerdings nur auf einzelne Produkte.[2]
Hauptlink:
1 https://www.c2ccertified.org/
weitere Links:
https://www.c2ccertified.org/get-certified/product-certification
https://epea.com/fileadmin/user_upload/2.0_Leistungen/C2C_Certified_Certification_Abstract_EPEA.pdf
https://elemental.green/what-does-cradle-to-cradle-certified-mean/
https://www.mymondi.net/ufp/en/cradle-to-cradle-certified
2 https://label-online.de/label/cradle-to-cradle-certifiedtm-basic/
ISO 26000
Handlungsanweisungen zur CSR
Die ISO Norm 26000 ist eine ca. 600 Richtlinien starke Norm über Handlungsanweisungen zum Thema soziale Verantwortung (Corporate Social Responsibility). Es wird weder geprüft noch zertifiziert, man kann jedoch angeben, dass man sich als Unternehmen an den Richtlinien der ISO 26000 orientiert.
Hauptlink:
https://www.iso.org/iso-26000-social-responsibility.html
weitere Links:
https://www.iso.org/obp/ui/#iso:std:iso:26000:ed-1:v1:en
https://www.beuth.de/de/norm/iso-26000/136765858
http://www.26k-estimation.com/html/deutsch__nutzerhinweise_fur_km.html
ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften
Das Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft in der Universität Witten/Herdecke hat den ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften entwickelt, um Unternehmen dabei zu helfen, ihr Handeln nachhaltiger zu gestalten. Der ZNU-Standard gibt jeweils Hinweise in den unterschiedlichen Anforderungen, wie der jeweilige Aspekt nachgewiesen werden kann. Der TÜV Rheinland bietet zudem eine Prüfung nach ZNU-Standard an.
Hauptlink:
https://www.znu-standard.com/ueberblick-und-anforderungen
weitere Links:
https://www.tuv.com/germany/de/znu-standard.html
https://www.mehrwert-nachhaltigkeit.de
Siegelseiten
siegelklarheit.de
Das Siegelverzeichnis der Seite siegelklarheit.de ist eine Datenbank diverser Siegel und Zertifikate, die auf Produkten für vornehmlich Endverbrauchen auftauchen können. Die Datenerhebung in Zusammenarbeit mit dem International Trade Centre (ITC) und der Bewertungsprozess sind transparent dargelegt.[1] Die aufgelisteten Siegel umfassen die Produktkategorien Holz, Laptop & Co., Lebensmittel, Leder, Mobiltelefone, Naturstein, Papier, Textilien und Wasch- und Reinigungsmittel.[2]
Hauptlinks:
1 https://www.siegelklarheit.de/bewertungsmethodik-und-prozess
2 https://www.siegelklarheit.de/siegelverzeichnis#/sort:rating_desc
Labelchecker von cir
Ähnlich aufgebaut, aber mit einem Fokus auf den Kategorien Lebensmittel und Kleidung ist der Labelchecker der Seite des Vereins Christliche Initiative Romero e.V.,[1] deren Methodik auch transparent beschrieben wurde.[2]
Hauptlinks:
1 https://www.ci-romero.de/labelchecker/
2 https://labelchecker.de/methode/
Fairweg – Leitfaden Siegel & Labels
Die Seite Fairweg hat einen Leitfaden für die verschiedenen Siegel und Labels erstellt, die in der Veranstaltungsbranche beachtet werden können. In den Kategorien Fairer Handel, Regional, Ökologisch & Biologisch, Fisch, Allgemein, Holz & Papier, Energie, Zertifizierung für Veranstaltungen und Textilien werden jeweils ein bis drei Siegel oder Labels besprochen, die hier Anwendung finden können.
Hauptlink:
https://fairweg.info/leitfaden/siegel-labels/
Kompass Nachhaltigkeit
Nachhaltige Beschaffung für öffentliche Projekte
Der Kompass Nachhaltigkeit ist ebenso wie Siegelklarheit eine Sammelseite zur Übersichtlichkeit über verschiedene Produkte in den gleichen Kategorien, mit denen auch bei Siegelklarheit gearbeitet wird. Fokus ist bei dieser Seite jedoch die Nachhaltige Beschaffung bei öffentlichen Projekten oder die Nachhaltige Beschaffung für kleine und mittlere Unternehmen.[1]
Einen vergleichbaren Leitfaden für die kommunale Beschaffung hat der Bezirksverband Pfalz 2021 herausgegeben,[2] indem diverse Vergleichsseiten und bewährte Siegel aus unterschiedlichen Bereichen vorgestellt und bewertet werden.
Hauptlink:
1 https://www.kompass-nachhaltigkeit.de
weitere Links:
2 https://www.bv-pfalz.de/wp-content/uploads/2022/01/Siegelleitfaden_BVP_2021-10-15.pdf
Label-online.de
Label-online.de ist ein Vergleichs- und Bewertungsportal des Bundesverbandes Die Verbraucher Inititiative e.V. für diverse Siegel und Zertifikate mit einer integrierten Bewertung und Empfehlung. Der Bewertungsprozess ist transparant dokumentiert und die betrachteten Siegel umfassen sehr viel mehr Kategorien, als bei anderen Vergleichsportalen. So werden auch Siegel für Dienstleistungen, Managementsysteme, Klimaschutz, Sozialsiegel und Tierschutz betrachtet und können hier verglichen werden.[1]
Hauptlinks:
https://label-online.de/unsere-bewertung/
vergleich-dich-gruen.de
Die Seite vergleich-dich-gruen.de befasst sich mit Strom- und Gasanbietern und ist herausgegeben von verschiedenen Umweltverbänden und wird vom Grüner Strom Label e.V. betrieben, welcher auch die Labels Grüner Strom und Grünes Gas vergibt. Für Stromanbieter gibt es auch noch eine gute Übersicht von Utopia,[1] die auch von Green Events Hamburg empfohlen wurde.[2]
Hauptlink:
1 https://utopia.de/ratgeber/oekostrom-label-siegel-vergleich/
weiterer Link:
Fazit
Es gibt unterschiedliche Siegel, die auch im Veranstaltungskontext angewendet werden können. Grundsätzlich gilt, dass nicht jedes Siegel einen hohen Nachhaltigkeitsanspruch hat. Im Zweifel gilt allerdings auch, dass ein Produkt mit einem Siegel eher umweltfreundlicher oder sozial verträglicher hergestellt worden ist als ein vergleichbares Produkt der gleichen Produktgruppe ohne Siegel.[1]
Mein Fazit nach der intensiveren Betrachtung der für die Veranstaltungsbranche anwendbaren Siegel ist wie folgt: Siegel und Zertifikate sollen Übersicht geben, doch gibt es sie wie Sand am Meer – eine Übersicht ist da schwer zu behalten. Arbeitet man nun mit Dienstleistungen aus kleineren Betrieben kann es dazu noch vorkommen, dass es finanziell für diese Betriebe nicht leistbar ist, Siegel oder Zertifikate ausstellen zu lassen, da die meisten Zertifizierungsprozesse mit nicht geringen Kosten verbunden sind, in jedem Fall aber mit einem Zeitaufwand verbunden sind.
In der Kommunikation mit Neukunden hilft eine durch Zertifikate gewonnene Glaubwürdigkeit. Bestandskunden haben meist einen Eindruck von Arbeits- und Lieferkettenverhältnissen gewonnen und können zum Teil auch ohne Siegel beurteilen, ob sie mit einem nachhaltig agierenden und wirtschaftenden Partner zusammen arbeiten.
Langfristig gesehen kann eine Orientierung an bestehenden Normen und Zertifizierungen auch für kleinere Unternehmen sinnvoll sein, da eine CSR-Berichterstattung – wie sie ab 2023 schon bei größeren Unternehmen vorgeschrieben ist – dabei helfen kann, nicht nur weniger Ressourcen zu verbrauchen, sondern langfristig gesehen ökonomische Entscheidungsgrundlagen zu finden und gleichzeitig auch einen nachhaltigen Einfluss auf die Gesellschaft und die Umwelt attraktiver zu machen.
Der Break-Even-Point einer Nachhaltigkeitsberichterstattung oder Umweltbilanzierung kann derzeit bereits relativ früh erreicht werden, und wenn mehr Unternehmen nicht nur ökonomische Vorteile aus Nachhaltigkeitsberichten ziehen können, sondern auch einen Marketing-Vorteil daraus generieren können, indem sie nachhaltig wirtschaften und handeln, desto mehr gewinnen am Ende nicht nur die Unternehmer, sondern die gesamte Gesellschaft.
1 https://greeneventshamburg.de/massnahme-und-exkurs/nachhaltige-ausstattung/